






Die LEADER Projektstory
Pongauer Troad (Getreide) ist das regionale Lebensmittel der Zukunft. Durch die Wiederbelebung einer jahrtausendealten Kultur werden innovative Produkte entwickelt, die geschmacklich und qualitativ einzigartig sind, nebenbei den CO2-Ausstoß der Ernährung verringern und die Biodiversität erhöhen. Dieses Projekt soll den Pongauer KonsumentInnen und BäuerInnen die Getreidekultur näherbringen und mit dem Aufbau der notwendigen Infrastruktur für die Verarbeitung von Pongauer Getreideprodukten vor Ort ermöglichen. Bis vor 60 Jahren war der Getreidebau ein wichtiger Teil der Pongauer Landwirtschaft und Kultur. An lokalen Bräuchen (z.B. Erntedankkrone) und Gebäuden (Mühlen, Troadkästen und Backöfen) ist der starke Einfluss dieser Kultur noch erkennbar. Landsorten (ursprüngliche, genetisch vielfältige Bestände einer Kulturpflanze) wurden vor allem von den Pongauer Bäuerinnen in jahrelanger Handarbeit gezüchtet.
In Genbanken ist diese ursprüngliche Biodiversität der Landsorten des Pongaus noch als Saatgut erhalten. Das Projekt „Pongauer Troad“ wird die Pongauer Landsorten als Teil des kulturellen Erbes erforschen und die Ergebnisse für LandwirtInnen und KonsumentInnen zur Verfügung stellen. Hier wird an wichtige Arbeiten des Museums „Sieben Mühlen“ in Pfarrwerfen angeknüpft. Getreidefelder sind mit ihren geraden und geschwungenen Linien, wogenden Bewegungen und Farbänderungen im Jahresverlauf ästhetische Elemente der Kulturlandschaft. Durch das Einweben von Getreidefeldern in das dauerhafte Grün der Wiesen und Weiden entsteht ein kleinteiliges Mosaik, das sowohl Einheimische und Gäste als auch die Insekten zum Schwärmen bringt. Je kleinteiliger eine Landschaft, desto mehr Biodiversität kann sich entfalten. Pongauer Troad bietet ein Refugium für bodenbrütende Vogelarten, Insekten und gefährdete Ackerbegleitpflanzen.